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*Update* E- Power Pipe in Ort Oirschot Niederlanden

Letzte Woche haben wir das letzte 2.000 Meter lange Kabelbündel in die mit E-Power Pipe durchgeführte Bohrung eingezogen. Damit ist dieses Projekt für Arge Denys und Kouwenberg Infra abgeschlossen. Es war eine schöne, herausfordernde, lehrreiche und vor allem erfolgreiche Reise, auf die wir im Folgenden in ihrer Gesamtheit zurückblicken.

Am 7. Oktober 2020 schlossen sich Kouwenberg Infra und Denys zusammen in einen Arge, um das erste E-Power-Pipe-Projekt (EPP) in den Niederlanden zu realisieren. Nicht nur, dass es sich um ein einzigartiges Projekt handelte, es waren auch noch keine weiteren Bohrungen mit diesem neuen, von Herrenknecht entwickelten System über 670 Meter durchgeführt worden. Für TenneT und NRG nahmen wir jedoch gerne die Herausforderung an, mit dem EPP-System einen Durchmesser von 550 mm für nicht weniger als 2000 Meter zu bohren! Ein Projekt im Rahmen der Realisierung einer 150-kV-Erdkabelverbindung zwischen den Verteilerstationen in Stadt Tilburg Noord und Best.

Nicht nur das Bohren, sondern auch das ein Ziehen des Kabelbündels mit einem Durchmesser von 431 mm über die gleiche Länge gehörte zu den zu erledigenden Arbeiten. Kurzum, genügend Herausforderungen, an denen wir uns die Zähne ausbeißen können.

Die Voruntersuchungen waren von TenneT bereits durchgeführt worden, aber es gab noch viel vorzubereiten, um eine erfolgreiche Bohrung durchführen zu können. Wir wollten zum Beispiel mit allen Beteiligten sicherstellen, dass das System in der Lage sein würde, 2000 Meter Bohrspülung zu pumpen. So wurde bereits im (Monat/Jahr) ein erfolgreicher Großversuch von Herrenknecht durchgeführt und die erdachte Theorie plausibel gemacht.

Auch der Untergrund, in den gebohrt werden sollte, wurde untersucht, und es wurde überlegt, welche Bodenschicht am besten geeignet ist, um dort zu bohren. Dabei wurde mit der Prysmian group die erforderliche Mindestüberdeckung mit der Maßgabe festgelegt, dass die Wärme der Kabel ausreichend in den umgebenden Untergrund abgeleitet werden kann. Man kam zu dem Schluss, dass die Kabel mit einer Mindestbodenüberdeckung von 2 Metern verlegt werden sollten. Vor diesem Hintergrund begannen wir mit der weiteren Planung. Der nächste Schritt bestand darin, eventuell vorhandene Baumwurzeln zu untersuchen, schließlich sollte die Bohrung mitten im Wald der Oirschotse Heide bei Oirschot stattfinden. Wir haben uns bei Experten erkundigt, ob wir bei den Bohrungen auf Baumwurzeln stoßen würden. Das ist nicht gut für die Maschine und schon gar nicht für die betroffenen Bäume.

Nun war es an der Zeit, die Wannen herzustellen. Eine Pressgrube aus Spundwänden und eine Aufnahmegrube mit Grabenschalung. Alle vier Bohrungen konnten von der Pressgrube aus durchgeführt werden. Die beiden 400 Meter langen Abschnitte waren die ersten, die gebohrt wurden. Die Bohrteams von Kouwenberg und Denys arbeiteten sehr eng mit den Bohrspezialisten von Herrenknecht zusammen. Es wurde beschlossen, in einem kontinuierlichen Verfahren zu bohren. Die ersten beiden Bohrungen wurden innerhalb der vorgegebenen Parameter erfolgreich vollendet. Die Kenntnisse über die Maschine, die für die meisten von uns neu waren, wurden erworben und die Teams waren gut aufeinander abgestimmt. Auch beim Bohrverfahren wurden einige Verbesserungen vorgenommen; Zeit für die eigentliche Arbeit!

Die Herausforderung bestand nun darin, nicht nur 2000 Meter mit einer Bodenüberdeckung von 2 Metern zu bohren, sondern auch mit einem horizontalen und vertikalen Bogenradius zu bohren. Aus früherer Erfahrung wussten wir, dass wir Erfolg haben mussten, aber das war nur Theorie. Erfreulicherweise gingen hier Theorie und Praxis Hand in Hand und beide Bohrungen wurden entsprechend den Vorgaben abgeteuft.

Dabei wurde erfolgreich eine neue grabenlose Technik zur Verlegung von Rohrleitungen in geringer Tiefe mit minimaler Beeinträchtigung der Umgebung eingesetzt, die dennoch einen einfachen Zugang zu den Rohrleitungen ermöglicht. Eine gute Lösung für die vielen Kilometer Kabel, die im Rahmen der Energiewende noch zu verlegen sind. Jemand sprach bereits von der nächsten Herausforderung über 5.000 Meter. Wir sind bereit dafür!